Mein Buch »Molly«… und die kleinen Detektive vom Kölner Zoo

 

Wo ist Molly?

Nach dem wunderschönen Sonntag im Zoo mit den Cousinen, Onkel und Tante begann dann Montag wieder der ganz normal Schulalltag.

In dieser Woche gab es keine besonderen Termine, außer natürlich den Sportnachmittagen.

Als Hanna und Daniel am Dienstag aus der Schule nach Hause kamen, hatten sie den Eindruck, dass ihre Mama traurig aussah.

"Was ist los Mama, geht es dir nicht gut?", wollte Hanna wissen.

Marina ging in die Küche.

"Kommt einmal her zu mir und setzt euch hin.  Ich muss euch etwas erzählen, und das ist leider nicht sehr erfreulich.“

Die Kinder spürten, dass etwas nicht stimmte. Sie setzten sich zu ihrer Mutter an den Küchentisch.

Marina seufzte und sprach: „Ihr wisst ja, dass Papa und ich oft die neuesten Nachrichten auf unseren Handys lesen können. Nun habe ich eben nachgeschaut, ob es Neuigkeiten gibt. Dabei habe ich diese Nachricht gefunden:“

In der Küche war es mucksmäuschenstill. Mama Marina tippte auf ihrem Handy und las dann den gespannten Kindern folgende Nachricht vor.

 

Kölner Stadtanzeiger, Dienstag 11.06.2019

Eilmeldung: 
Eine große Überraschung erlebte heute Morgen der Tierpfleger Gustav im Kölner Zoo, als er gegen 9:00 Uhr die Zebras füttern wollte. Er stellte sofort fest, dass zwei Zebras in der Herde fehlten. Es handelt sich um die Zebras Molly und Felix. Nach einer großen Suchaktion, die leider ohne Erfolg verlief, wurde die Kölner Polizei eingeschaltet. Auf Anfrage teilte uns der zuständige Hauptkommissar, Herr Knödel, mit, dass es sich vielleicht oder sehr wahrscheinlich oder eventuell um einen Zebra-Raub handeln könnte. Genaues könne man aber noch nicht sagen. 

Zoobesucher, die etwas „Verdächtiges“ gesehen oder gehört haben, mögen sich doch bitte im Polizeipräsidium in der Riehler Straße melden.“

 

Hanna und Daniel blieben vor Schreck der Mund offenstehen, und selbst Hanna hatte es die Sprache verschlagen, was eigentlich noch nie vorgekommen war. 

Daniel wollte sich noch einmal bei seiner Mutter vergewissern, ob er auch alles richtig verstanden hatte. 

„Was heißt das jetzt Mama, wie können zwei Zebras einfach verschwinden? Das geht doch gar nicht!“

„Wie das passiert ist, weiß man ja noch nicht genau. Auf alle Fälle sind die beiden Pferdchen verschwunden.“

Hanna war fast den Tränen nah. „Molly und ich hatten noch so viel Spaß am Sonntag und sie hat mir so oft zugenickt und mir fast ein Küsschen gegeben und gelacht hat sie auch. Und jetzt ist mein liebes Pferdchen verschwunden. Das ist einfach furchtbar. Und wieso verschwinden Zebras einfach aus dem Zoo?“ 

„Die Frage kann ich dir auch nicht beantworten Hanna. Vielleicht brauchte nun jemand ausgerechnet zwei Zebras und dann hat er sie einfach aus dem Zoo gestohlen. Anders kann ich es mir fast nicht erklären.“

Nachdem sich die erste Aufregung etwas gelegt hatte meinte Hanna dann zu ihrer Mutter und zu ihrem Bruder.

„Daniel, da müssen wir aber etwas unternehmen. Die kleine Molly hat bestimmt Angst in der fremden Umgebung ohne ihre Herde und ist vielleicht bei Menschen, die gar nicht nett zu ihr sind.“

„Das war auch meine Idee Hanna. Da müssen wir etwas unternehmen. So etwas darf man nicht machen und schon gar nicht mit unseren lieben Pferdchen.“

„Wie stellt ihr euch das vor Kinder?“ Mama Marina sorgte sich, welchen Plan die Kinder wohl hatten. 

„Du weißt doch Mama, wir sind die Super-Super-Mega-Detektive aus ganz Köln. Wir ziehen unsere Spürnasenanzüge an, nehmen unseren Detektivkoffer mit allem Drum und Dran und helfen der Polizei bei der Suche nach Molly und Felix.“

Typisch Hanna, dachte Marina. Immer einen Schritt der Zeit voraus.

„Stopp, halt, einen Augenblick. Und wie stellt ihr euch das vor? Ihr könnt doch nicht alleine auf „Spurensuche“ gehen. Nachher sind meine lieben Kinderchen auch noch verschwunden. Da müssen wir wohl zusammen mit Papa zuerst noch einen Plan machen! Wenn Papa von der Arbeit nach Hause kommt, überlegen wir einmal zusammen, was es für Möglichkeiten gibt, dass Kinder die Polizei unterstützen.“

„Aber Mama“, schaltete sich Daniel ein, „das geht gar nicht anders. Das sind wir Molly schuldig. Hanna und ich überlegen auch einmal, was wir vielleicht tun können. Wir müssen die Zebras retten!“

Marina fehlte es an Worten. Sie hatte natürlich befürchtet, dass ihre Kinder bestürzt auf das Verschwinden der beiden Zebras reagierten, aber dass sie gleich mit der Suche beginnen wollten, das hätte sie nun nicht gedacht. 

„Hört mal ihr zwei, wir wollen ja nichts überstürzen. Papa und ich …äh…ihr …äh… wir alle werden eine Lösung finden. Da bin ich ganz sicher.“

„Das stimmt schon Mama, aber wir müssen mit unserer Suche schnell beginnen, da es vielleicht sonst keine Spuren mehr gibt, die uns zu Molly und Felix führen können.“

Mama Marina konnte den Tatendrang ihrer Kinder gut verstehen. Dennoch mussten alle Unternehmungen gut überlegt werden.

„Mama, kann ich Stella eben anrufen und ihr die schlimme Sache mit Molly erzählen?“ fragte Hanna. 

„Aber klar doch, mach nur.“  … …